Reolink Keen – Kabellose Überwachungskamera mit Schwenk- und Neigefunktion im Test

In der Vergangenheit konnte ich bereits zwei Kameras vom Chinesischen Hersteller Reolink testen. Zum einen die Argus*, eine batteriebetriebene kabellose Kamera für innen und außen, und zum anderen die kabelgebundene C1 Pro* mit 1440p HD-Auflösung und 355 Grad Schwenkfunktion. Mit der Keen konnte ich nun ein weiteres Modell von Reolink unter die Lupe nehmen welches eine Mischung aus beiden bereits getesteten Geräten darstellt. Die Kamera bietet das Aussehen und viele Funktionen der C1 Pro und zusätzlich die Kabelfreiheit der Argus.

Technische Daten der Keen:

Bildsensor 1/2,7″ CMOS Sensor
Display-Auflösung 1920 x 1080 (2,0 Megapixel)
Objektiv f=4,0 mm fixiert, F=2,0, mit IRCUT
Sichtwinkel Horizontal: 90°, Vertikal: 45°
Schwenk-/Neigewinkel Horizontal: 355°, Vertikal: 105°
IR-Abstand 12 Meter
Batterie Vier (4) Lithium CR123A/3,0 V Foto
Schnittstelle Integrierter Micro SD-Steckplatz
Mikrofon und Lautsprecher zum Gegensprechen
Resettaste
 Protokoll & Standard SSL, TCP/IP, UDP, SMTP, DHCP, DNS, P2P
WLAN IEEE 802.11 b/g/n
2,4 GHz
WEP/WPA-PSK/WPA2-PSK
Separater IR-Sensor Erkennungsreichweite 8 Meter

Umfangreicher Lieferumfang

Der Lieferumfang ist, wie von den anderen getesteten Reolink Produkten gewohnt, umfangreich gehalten. Neben der Kamera fällt einem beim auspacken direkt der weiße Bewegungsmelder ins Auge. Dieser ist nicht wie gewohnt fest in der Kamera verbaut sondern ist als externes Zubehör per Funk mit der Kamera verbunden und dadurch frei im Raum innerhalb von ca. 8 Metern platzierbar. Zusätzlich befinden sich noch die vier benötigten CR123A Batterien für die Kamera sowie zwei Halterungen für Gerät und Bewegungsmelder, Schrauben, Bohrschablonen und eine Bedienungsanleitung in der Verpackung. Nachdem der Schutzstreifen aus dem Bewegungsmelder entfernt wurde und die vier Batterien ins seitliche Batteriefach der Kamera eingesetzt wurden kann die Installation beginnen.

Installation auch für den Laien einfach

Die Installation ist auch für technisch ungeübten Nutzer kein Problem. Die Keen verfügt über einen sprachgeführten Installationsassistent welcher den Benutzer in englischer Sprache durch den Installationsprozess begleitet. Dieser fordert direkt nach dem einlegen der Battierien dazu auf, die Reolink App, welche in den gängingen Appstores kostenfrei zum Download zur Verfügung steht, zu öffnen. Durch drücken der Plustaste wird  die Installation der Kamera gestartet. Im nächsten Schritt muss der QR-Code, welcher auf der Kamera aufgedruckt ist, eingescannt werden. Dahinter verbirgt sich die UID mit welcher die Kamera eindeutig auf dem Server von Reolink identifiziert werden kann. Die UID wird im weiteren Verlauf für den (Fern)Zugriff auf die Kamera verwendet. Nun kann man die Kamera entweder als neues Gerät konfigurieren oder diese der App erneut hinzufügen falls die Kamera bereits vorher schon einmal mit der App verbunden war. Zusätzlich bietet sich die Möglichkeit das Gerät einer Basisstation hinzuzufügen sofern man diese bereits besitzt. Nach Eingabe der WLAN-Zugangsdaten wird ein QR-Code mit Netzwerkdaten von der App generiert welcher anschließend vor die Kamera gehalten werden muss damit diese sich anschließend mit dem Netzwerk verbindet. Somit ist das Gerät einsatzbereit.

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Die App ist sehr übersichtlich gestaltet und bietet umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten die Kamera seinen Bedürfnissen anzupassen. So können z.B. Zeitprofile für Aufnahmen festgelegt werden, die Bildqualität angepasst werden oder Benachrichtigungen per Mail und Push konfiguriert werden. Die Empfindlichkeit des Bewegungsmelders wird nicht per App gesteuert sondern kann per Dip-Schalter auf der Rückseite des Sensors in drei Stufen geregelt werden. Nachfolgend einige Screenshots der Reolink-App welcher die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten zeigt.

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Die Keen ist vielseitig einsetzbar

Mit der wichtigste Punkt für eine Überwachungskamera ist natürlich die Bildqualität. Hier bietet die Keen eine Auflösung von 1080p mit insgesamt 1920×1080 Bildpunkten. Dies ist was etwas weniger als bei der C1 Pro jedoch sollte man beachten dass die Kamera im Vergleich zu dieser nur über WLAN kommuniziert. Je höher die Auflösung desto besser muss die WLAN-Verbindung für eine unterbrechungsfreie Übertragung sein. Zusätzlich würde sich dadurch die Batterielebensdauer verringern. Um die Bilder beim streamen in voller Pracht genießen zu können sollte man jedoch über eine sehr gute WLAN-Verbindung verfügen da man ansonsten mit des öfteren aufgefordert wird die Bildqualität herabzusetzen. Diese lässt sich in der App bei Bedarf flexibel anpassen. Das Bild, sowohl bei Tageslicht als auch im Nachtmodus, ist für eine Überwachungskamera sehr gut. Da die Kamera ausschließlich für den Betrieb in Gebäuden ausgelegt ist gibt es in der Regel keine Probleme mit der Reichweite des Bewegungssensors sowie der Infrarotbeleuchtung im Nachtmodus. Durch die Schwenk- und Neigefunktion ist es möglich eine fast 360 Grad Rundumsicht zu erlangen. Der angesprochene Bewegungsmelder ist nicht wie gewöhnlich fest im Gerät verbaut und daher als zusätzliches Bauteil frei platzierbar. Dies kann ganz praktisch sein wenn die Kamera verdeckt stehen soll oder man die Aufnahme schon vor betreten eines Raumes auslösen möchte. Auch als kleine Alarmanlage kann man die Keen damit nutzen da diese bei erkannter Bewegung auf Wunsch ein Signalton abspielen kann. Wirklich abschreckend ist der Alarmton aber nicht da er maximal im gleichen Raum wie die Kamera zu hören ist. Durch eingebautes Zwei-Wege-Audio ist anschließend auch eine direkte Kommunikation mit dem „Eindringling“ möglich. Ist die Kamera für die Bewegungserkennung eingerichtet hat man zusätzlich die Möglichkeit sich per Push-Nachricht oder Email benachrichtigen zu lassen sobald eine Bewegung erkannt wurde. Dabei lassen sich bestimmte Zeiträume definieren damit man z.B. Nachts nicht vom Alarmton aus dem Bett geworfen wird. Zur Speicherung der Aufnahmen kann zusätzlich eine Micro-SD-Speicherkarte in den freien Slot auf der Rückseite des Geräts eingebaut werden. Über eine spezielle Funktion lassen sich die Aufnahmen über die App anschauen oder von der Speicherkarte herunterladen ohne das diese aus der Kamera entnommen werden muss. Die Aufnahmezeit ist wie bei der Argus auf 6 Sekunden begrenzt sofern keine neue Bewegung erkannt wird. Dies ist aktuell auch nicht änderbar und notwendig um die Batterielebensdauer zu verlängern. die vier mitgelieferten CR123A Batterien halten im Optimalfall lt. Hersteller bei Tageslichtaufnahmen bis zu 660 Minuten und bei Aufnahmen im Nachtmodus bis zu 450 Minuten. Die Batterien können auch durch Akkus ersetzt werden damit sich die laufenden Kosten im Rahmen halten.

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Maximale Freiheit ohne Kabel

Die Reolink Keen ist eine sehr gute Kamera wenn man Wert auf maximale Flexibilität legt. Durch die Kabelfreiheit kann die Kamera nahezu frei platziert werden. Die App ist übersichtlich gestaltet, bieten jede Menge Einstellungsmöglichkeiten und kann somit sehr individuell konfiguriert werden. Für den Privatgebrauch ist die Keen absolut ausreichend, Im gewerblichen Bereich sollte man auf ein kabelgebundenes Gerät zurückgreifen da hier meist viel Bewegung erkannt wird was zu einem höheren Batterieverbrauch führt. Desweiteren sind keine Daueraufzeichnungen und Speicherung auf einem NAS oder NVR-System möglich. Für den Nachfolger würde ich mir einen Akkubetrieb wünschen und zusätzlich einen MicroUSB-Port um die Kamera wahlweise dauerhaft mit Strom zu versorgen. Weiterhin sollte es eine Möglichkeit geben die Aufnahmedauer zu erhöhen auch wenn keine Bewegung mehr registriert wird. Ist die Stomversorgung kein Problem empfehle ich einen Blick auf die Reolink C1* zu werfen, reicht einem ein Betrachtungswinkel von 130° lohnt es sich die Reolink Argus* genauer anzuschauen.

Positiv:

  • komplett Kabellos
  • großer Funktionsumfang
  • sehr übersichtliche App
  • Bewegungsmelder frei platzierbar

Negativ:

  • Aufnahmedauer begrenzt
  • Batterielebensdauer bei häufiger Nutzung

 

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Jens

Ich bin Jens und seit Kindheitstagen von Technik begeistert. Ich befasse mich hier im Blog mit Smarthome-Technik aller Art und versuche dabei vor allem dem Normalanwender die Lust aufs vernetzte Zuhause zu vermitteln.

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