Kurztest: Xiaomi Dafang 360° PTZ WLAN-Kamera

Als Xiaomi im August letzten Jahres die Mijia Dafang WLAN-Kamera vorstellte war die Begeisterung groß, denn für einen Preis von umgerechnet etwa 25€ (Banggood) wird einiges an Technik geboten. So hat die Kamera u.a. Full HD Auflösung, 360 Grad Rundumsicht, Speicherkartenslot und ist im Gegensatz zum Vorgänger Mijia Xiaofang auch für die Nutzung außerhalb Chinas vorgesehen. Als die zahlreichen Vorbestellungen bei den Anwendern im Oktober eingetroffen waren erfolgte bei vielen die Ernüchterung. Zum einen ist die Sprachausgabe zur Installation komplett in Chinesisch, zum anderen war die benötigte MiHome-App zu weiten Teilen unvollständig übersetzt. Aus diesem Grund habe ich daher zu diesem Zeitpunkt auf einen Test verzichtet. Mittlerweile sind einige Monate vergangen und die App wurde fast vollständig ins Englische übersetzt. Somit ist die Kamera einen zweiten Blick wert.

Viel Technik für den kleinen Geldbeutel

Technische Daten: 

  • Videoauflösung: 1080p / 1920*1080 Pixel
  • Blickwinkel: 120 Grad
  • Schwenkbar: 360 Grad horizontal / 93 Grad vertikal
  • Bildwiederholrate: 15 fps
  • Nachtsicht (6 IR LED)
  • Netzwerk: WLAN 802.11 b / g / n 2.4Ghz
  • Lokaler Speicher: MicroSD-Karte bis zu 32GB (optional)
  • 2-Wege-Audio System

Ein eigenes USB-Netzteil wird benötigt

Der Lieferumfang fällt insgesamt übersichtlich aus. Neben der Xiaomi Dafang Kamera befindet sich noch ein Micro USB Kabel mit 1,8m länge, eine chinesische Bedienungsanleitung sowie ein USB-Netzteil für chinesische Steckdosen in der Verpackung. Das falsche Netzteil kann einfach durch ein gängiges „Handyladegerät“ oder ein USB-Mehrfachladegerät ausgetauscht werden. Hat man die passende Stromversorgung gefunden kann die Installation beginnen.

Installation mittlerweile Kinderleicht

Zum Einrichten der Kamera wird die MiHome App benötigt welche es kostenfrei für IOS und Android in den entsprechenden Appstores zum download gibt. Zur Nutzung der App wird ein Mi-Account benötigt. Dieser kann entweder neu angelegt werden oder aus einer bereits genutzten Xiaomi-App wie z.B. MiFit oder Amazfit eingelesen werden. Da die Kamera nur für den asiatischen Markt angedacht ist muss in den Einstellungen zunächst die Region auf China geändert werden. Nun lässt sich die Dafang im Auswahlmenü hinzufügen. Zum starten der Installation muss nun noch an der Unterseite der Kamera der Setup-Button gedrückt werden. Die Sprachanweisungen der Kamera sind auf Chinesisch, jedoch wird man innerhalb der App durch ein englisches Menü geführt. Wenn dies nicht beim ersten Mal klappt sind weitere Versuche notwendig. Die nachfolgende Galerie zeigt die einzelnen Schritte des Installationsprozesses.

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Kamera bietet viele Features

Die Xiaomi Dafang bietet viele Features welche innerhalb der App gesteuert werden können. Neben den Standardfeatures wie Videostreaming, Foto- und Videoaufzeichnung, Nachtmodus und Bewegungserkennung muss man besonders die Trackingfunktion, welche die Kamera dem erkannten Objekt folgen lässt, hervorheben. Weiterhin sind die Rauch- und CO2 Erkennung für eine Kamera in diesem Preissegment eher ungewöhnlich. Nachfolgende Screenshots der App zeigen die weiteren Features und Möglichkeiten.

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Die Aufnahmequalität kann für eine Kamera in diesem Preissegment überzeugen, jedoch kann es durch die Bitrate bei schnellen Bewegungen und Kameraschwenks zu Unschärfe oder Artefaktbildung kommen. Durch den eingebauten MicroSD-Kartenslot können die Aufnahmen der Bewegungserkennung lokal auf der Kamera gespeichert und abgerufen werden. Bei einer erkannten Bewegung erfolgt auf Wunsch eine Push-Benachrichtigung auf das Smartphone. Durch das eingebaute 2-Wege-Audio bietet sich dann auch die Möglichkeit mit dem „Eindringling“ direkt zu kommunizieren. Der Verbindungsaufbau zum Gerät erfolgt über die Cloud und daher kann es durch den Serverstandort in China zu Verzögerungen oder Verbindungsproblemen kommen.

 

Fazit: 

Wer eine günstige Kamera sucht um ab und zu daheim nach dem Rechten zu schauen trifft mit der Xiaomi Mijia Dafang eine gute und vor allem günstige Wahl. Hat man die Installation erst einmal geschafft lässt sich die Kamera sehr gut nutzen. Die Mijia Dafang läuft, wie die meisten günstigen Geräte dieser Art, über einen chinesischen Cloud-Server. Dies sollte man bei der Auswahl des Standorts beachten. Wer sich etwas von der Cloud abnabeln möchte kann eine alternative Firmware (Dafang Hack) einspielen womit es dann möglich ist lokal auf die Kamera und somit den RTSP Steam zuzugreifen.

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Jens

Ich bin Jens und seit Kindheitstagen von Technik begeistert. Ich befasse mich hier im Blog mit Smarthome-Technik aller Art und versuche dabei vor allem dem Normalanwender die Lust aufs vernetzte Zuhause zu vermitteln.

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