Reolink Argus 4 Pro im Test – 4K und 180° Blickfeld
eolink feierte vor wenigen Tagen das 15-jährige Firmenjubiläum. Herzlichen Glückwunsch auch von uns. Um das Ereignis gebührend zu feiern, ist passend dazu die heiß erwartete Argus 4 Pro erhältlich. Reolinks aktuelles Flaggschiff aus der Argus-Serie setzt neue Maßstäbe im Bereich der batteriebetriebenen Überwachungskameras.
Zwei seitlich angeordnete Objektive ermöglichen eine 4K Ultra HD-Auflösung mit einem enormen 180-Grad-Blickwinkel. Die neue ColorX-Technologie liefert auch nachts farbige Bilder, ohne dass zusätzliche Lichtquellen oder Infrarot-LEDs benötigt werden; dies soll den Akkuverbrauch reduzieren. Das wetterfeste Gehäuse (IP65-Zertifizierung) gewährleistet, dass die Kamera sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet werden kann. Funfact: Das kompakte Gehäuse erinnert mich etwas an ET. Retrofans wissen sicher, wen ich meine.
Die Argus 4 Pro im Detail
4K Ultra HD Auflösung
Die Argus 4 Pro bietet eine 4K Ultra HD Auflösung mit 5120 x 1440 Pixeln (8 Megapixel). Dies wird erreicht, indem die Bilder der beiden Objektive per Software zusammengerechnet werden. Die maximale Bildwiederholrate ist auf 15 fps begrenzt.
Farbige Nachtsicht
Mit Reolinks neuer ColorX-Technologie werden auch qualitativ hochwertige Farbaufnahmen ermöglicht, wenn nur wenig Restlicht vorhanden ist. Dank F/1.0-Blende und 1/1.8-Sensor werden keine externen Lichtquellen oder Infrarot-LEDs benötigt, was bis zu 30 % Akkuleistung spart. Diese Technologie liefert genauere und lebendigere Videoaufnahmen bei Nacht im Vergleich zur traditionellen schwarz-weißen Nachtsicht.
Wetterfestes Design
Die Kamera ist mit einer IP65-Zertifizierung ausgestattet und somit gegen verschiedene Wetterbedingungen geschützt, was sie sowohl für den Innen- als auch für den Außeneinsatz geeignet macht. Die Öffnungen und Bedienelemente sind durch Gummiabdeckungen vor Nässe und Staub geschützt. Auch das Solarpanel ist so designt, dass der USB-C-Stecker kein Eindringen zulässt.
Batteriebetrieben und Solar-Option
Diese Kamera verfügt über einen wiederaufladbaren Akku und ist daher ideal für Orte ohne permanente Stromversorgung geeignet. Optional ist ein 6-Watt-Solarpanel erhältlich, das eine kontinuierliche Energieversorgung gewährleistet und somit das manuelle Laden überflüssig macht.
Flexible Speicheroptionen
Benutzer können zwischen lokalem Speicher über eine microSD-Karte (max. 128 GB) sowie FTP und Cloud-Speicher wählen. Der Basic-Plan mit 7 Tagen Cloudspeicherung wird kostenlos angeboten, muss aber jeden Monat neu abgeschlossen werden. Neu hinzugekommen ist der Reolink Home Hub, eine Basisstation, welche ebenfalls die Aufnahmen auf microSD-Karten (2x 512 GB) speichern kann.
KI-gestützte Personen- und Fahrzeugerkennung
Die Kamera nutzt KI-Technologie, um zwischen Menschen, Fahrzeugen und anderen Objekten zu unterscheiden. Dies reduziert Fehlalarme und sorgt für genauere Benachrichtigungen.
Weitere Features:
- Bewegungserkennung durch PIR Sensor bis zu 9 Metern
- Zwei-Wege-Audio
- Integration in Smart Home Systeme
- Dualband Wi-Fi 6 // 2.4 + 5 GHz
- Bewegungszonen
- Privatsphärenmaske
Was bekommt man fürs Geld?
Die Argus 4 Pro ist sowohl einzeln als auch im Bundle mit einem 6-Watt-Solarpanel erhältlich. Wer die Kamera im Außenbereich nutzen möchte, sollte definitiv das Solarpanel dazunehmen. In einem Smart Home sollte möglichst alles automatisiert sein, auch das Aufladen. Das Bundle mit Solarpanel kostet etwa 20 € mehr.
Im Lieferumfang sind neben der Kamera und dem Solarpanel alle notwendigen Materialien zur sofortigen Montage enthalten. Mit den beiliegenden Zugbändern lässt sich die Kamera auch ohne Bohren an Pfosten, Regenrinnen oder Bäumen befestigen, was besonders praktisch für diejenigen ist, die nicht bohren wollen oder dürfen. Ein wichtiger Hinweis: Zwischen dem ganzen Papierkram befindet sich auch ein Aufkleber, der auf die Videoaufzeichnung hinweist. Bringt diesen gut sichtbar an, um sicherzustellen, dass jeder vor dem Betreten des überwachten Bereichs informiert ist. Dies wird oft vergessen, bietet aber rechtliche Sicherheit.
So einfach ist die Installation
Wie gehabt führt der Assistent in der Reolink-App durch die Einrichtung. Die Installation wurde im Vergleich zu den Vorgängern nochmals vereinfacht. Es reicht nun, den QR-Code, welcher sich auf der Kamera befindet, zu scannen. Die WLAN-Daten werden dann im weiteren Einrichtungsprozess per Bluetooth an die Kamera übermittelt. Das Abscannen des Handybildschirms mit der Kamera ist nicht mehr notwendig. Zum Abschluss sollte man auf jeden Fall, wie angeboten, den QR-Code der Kamera speichern, denn wenn der Code auf der Kamera Regen und Sonne ausgesetzt ist, könnte dieser beschädigt werden. Ohne den Code bzw. die UID ist eine erneute Einrichtung problematisch.
Die gut gepflegte Reolink-App bietet Zugriff auf die Liveansicht und die lokalen Aufzeichnungen. Solltet ihr einen Cloud-Plan abgeschlossen haben, ist der Zugriff ebenfalls möglich. Darüber hinaus bietet die App unzählige Einstellungsmöglichkeiten. Alle hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, deshalb hier mal die wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten:
- Einstellen der Bildqualität und Auflösung
- Einstellen der Bewegungserkennung und Empfindlichkeit
- Aufzeichnungseinstellungen und Privatbereiche
- Cloud- und Smart-Home-Einstellungen
- Netzwerkeinstellungen
Hier seht ihr alle Features im Video:
Kann die Videoqualität überzeugen?
Die Argus 4 Pro liefert außergewöhnlich klare und detaillierte Aufnahmen mit einer Auflösung von bis zu 5120×1440 Pixeln (klar) oder 1536×432 Pixeln (flüssig) bei maximal 15 Frames pro Sekunde (FPS). Der Blickwinkel von 180 Grad deckt einen sehr breiten Bereich ab. Großartig, wenn man genau diesen Anwendungsfall hat; bei schmaleren Überwachungsbereichen fehlt es dadurch etwas an Höhe. Das führt auch zu toten Winkeln unter oder über dem Kamerabild.
Die farbige Nachtsicht durch die ColorX genannte Vollfarbtechnologie ist derzeit ein Alleinstellungsmerkmal in der Argus-Serie. Die Objektive nutzen eine Blende von F1.0, wodurch nachts auch mit geringem Restlicht farbige Aufnahmen in hervorragender Qualität möglich sind. Infrarot-LEDs oder Spotlights werden in der Regel nicht benötigt, was bis zu 30 % Akkuleistung einsparen soll. Sollte das Restlicht jedoch nicht ausreichen, lassen sich die drei Spotlights der Argus 4 dazuschalten. Dadurch ist eine umfassende Überwachung rund um die Uhr gewährleistet. Beim Test hatte ich das Gefühl, dass die Kamera etwas übersteuert, sofern das Restlicht zu stark ist. Eine herkömmliche Schwarz-Weiß-Nachtsicht ist nicht möglich; hier müsste man zur Argus 4 (ohne Pro) greifen.
Die Bewegungserkennung des 180°-Ultraweitwinkel-Passiv-Infrarot-Sensors (PIR) funktioniert auf bis zu 10 Metern und auch die KI-Analyse macht einen guten Job. Das reduziert Fehlalarme und lässt bestimmte Ereignisse schon vorab von der Erkennung ausschließen.
Das Zwei-Wege-Audio ist klar und weist nur minimale Verzögerungen auf.
Kann ich die Argus empfehlen?
Die Reolink Argus 4 gefällt mir bisher sehr gut. Als Nutzer aller bisherigen Argus-Generationen schätze ich die Unabhängigkeit vom Stromanschluss und die Flexibilität, welche man dadurch erhält. Die Kamera deckt durch den 180-Grad-Blickwinkel einen großen Bereich ab und liefert dabei sehr gute Aufnahmen. Die Kombination aus 4K-Auflösung, farbiger Nachtsicht und KI-Erkennung macht sie zu einer guten Wahl für jeden, der eine Akkukamera für den Außenbereich nutzen möchte. Ehrlicherweise muss man aber sagen, wer eine kleinere Fläche zu überwachen hat, sollte doch lieber zu einem Modell mit einem Objektiv greifen, um damit ein Kamerabild mit etwas weniger Breite, dafür mehr Höhe zu erhalten. In der Wohnung würde ich die Kamera nicht empfehlen, denn es fehlt ein mobiler Standfuß und die Räume sind in der Regel einfach zu klein dafür.
Die Bitrate, die Anzahl der Frames sowie die Aufnahmedauer pro Clip sind logischerweise begrenzt, um den Akkuverbrauch nicht unnötig nach oben zu treiben. Auf eine Vorabaufzeichnung muss man aus dem gleichen Grund ebenfalls verzichten. Wer hier mehr möchte, muss zu einer Kamera mit festem Stromanschluss wie der Duo 3 Wifi greifen. Diese bietet ein ähnlich großes Blickfeld mit noch mehr Leistung.
Der Akku ist mit 5000 mAh etwas kleiner als beim Vorgängermodell Argus 3 Ultra, wie sich das auswirkt, wird die Praxis zeigen. Leider ist der Akku fest verbaut daher lässt dieser sich nicht ohne Weiteres tauschen. Das Solarpanel hält die Argus zur aktuellen Jahreszeit durchgehend auf maximaler Ladung, spannend wird es dann, wenn die Tage kürzer werden.
Die App bietet unzählige Einstellungsmöglichkeiten, einen Zeitraffer-Modus und, ganz wichtig, die Möglichkeit, Bereiche festzulegen, welche nicht aufgezeichnet werden.
Die microSD-Karte ist von unten erreichbar und nicht vor dem Entnehmen geschützt. Im Fall der Fälle sollte sie also nicht in Griffreichweite angebracht sein. Wer die Aufnahmen lieber in der Cloud speichern möchte, kann zwischen verschiedenen Aboplänen wählen. Der Basisplan mit einer Kamera und sieben Tagen Speicherung ist kostenlos, die anderen Pläne starten ab 4,19 € im Monat. Neu hinzugekommen ist der Reolink Home Hub. Dieser speichert die Aufnahmen von allen kompatiblen Kameras zu Hause ganz ohne Cloud. Für diese Lösung muss man zusätzlich 100 € in die Hand nehmen. Die Technikbegeisterten unter uns haben sicherlich ein eigenes NAS und können somit die Aufnahmen der Argus 4 Pro auch per FTP sichern. Das ist dann wohl die günstigste und sicherste Methode, die Aufnahmen zu sichern.
Beim Thema Smart Home sind die Möglichkeiten derzeit begrenzt. Mit Alexa und Google Assistant lässt sich das Kamerabild auf den entsprechenden Geräten anzeigen. Als Smarthome-Enthusiast ist mir das aber zu wenig. Ich würde mir wünschen, dass sich die Kameras in Smart-Home-Ökosysteme wie HomeKit oder Home Assistant einbinden lassen und wir Zugriff auf jeden Sensor, die LEDs und Kameras bekommen. Wäre doch cool, wenn der Aqara-Sensor die Aufnahme der Reolink-Kamera auslösen könnte. Die ersten Schritte sind getan, der Home Hub lässt sich mit der aktuellen Firmware in Home Assistant einbinden. Auf den Test bin ich schon sehr gespannt.
Um die Eingangsfrage zu beantworten: Ja, auch wenn es Verbesserungspotential gibt, kann ich die Reolink Argus 4 nach meinen bisherigen Tests absolut empfehlen. Die Kamera passt am finalen Bestimmungsort absolut ins Anforderungsprofil und ich freue mich dann, dort nur noch mit einer Kamera und ohne manuelles Laden auszukommen.
Der UVP der Argus 4 Pro liegt bei 249.99€. Bei Amazon und auch im Reolink Store werden jedoch regelmäßig Rabatte angeboten.
Wer Fragen zur Kamera hat, kann sich gerne bei mir melden: reolink (at) smarthomeblog.de
Das gefällt mir:
- Großes Sichtfeld mit gestochen scharfem 4K-Bild
- Akkuladung durch Solarpanel – kein manuelles Laden notwendig
- Enorm viele Anpassungsmöglichkeiten in der App
- Viele Möglichkeiten zur Bildanpassung und „Zensur“ bestimmter Bereiche
- Guter Klang sowohl beim Zuhören als auch im Gespräch
- Zeitraffer-Modus
Das könnte man verbessern:
- Anbindung an Smart-Home-Systeme (z. B. Home Assistant) nur mit Home Hub
- microSD-Karte nicht gesichert
- Verzögerung beim Zugriff auf die Kamera
- Batterie nicht austauschbar
- Keine Infrarot-Nachtsicht
- Dauertromoption welche mehr Features freischaltet.
Hier könnt ihr die Kamera kaufen und uns dabei unterstützen:
- 【4K UHD 180° Uneingeschränkter Blickwinkel】 Zwei Ansichten von den dualen Objektiven werden zu einer nahtlosen 180° 4K Panorama mit minimaler Verzerrung zusammengefügt.
- 【Tag & Nacht in 4K-Farben】 ColorX ermöglicht Nachtsicht in Vollfarbe mit F/1,0-Blende und 1/1,8-Sensor für naturgetreue Details.
- 【Verbesserte Smart-Erkennung mit präzisem Alarm】 Mit einem 180° PIR-Sensor und einem breiten Sichtfeld wird die Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen drastisch reduziert.
- 【Wi-Fi 6 ist bereit, flüssige 4K-Übertragungen】Die erste Akku-Kamera mit Dualband Wi-Fi 6 für reibungsloses 4K-Streaming.
- 【Verschiedene Lokale Speichermöglichkeiten】 Flexible lokale Speichermöglichkeiten einschließlich microSD (bis zu 128 GB) und Home Hub-Integration.
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Letzte Aktualisierung am 5.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API