Ausprobiert: Amazon Smart Plug im Test

Smarte Steckdosen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Das Angebot reicht dabei von günstigen Modellen aus China bis hin zu teuren Zwischensteckern von Markenherstellern wie z.B. der TP-Link HS110*. Auch Amazon möchte nun offenbar ein Stück vom Kuchen abhaben und schickt mit der Amazon Smart Plug* eine eigene WLAN-Steckdose zum stolzen Preis von 29,99€ ins Rennen. Der Test wird zeigen ob sich Amazons Eigenentwicklung gegenüber der Konkurrenz behaupten kann.

Amazon Smart Plug ist groß und schwer

Amazon Smart Plug

Der Amazon Smart Plug wird, wie auch von den anderen Amazon Geräten gewohnt, in einer optisch ansprechenden Box sicher verpackt geliefert. Neben der Steckdose befindet sich noch eine Installationsanleitung und ein Flyer mit Produktinformationen im Lieferumfang. Beim auspacken des ganz in weiß gehaltenen Steckers bemerkt man sofort die Größe und das Gewicht des Geräts. Im Vergleich zu anderen Modellen wie der Gosund SP111 wirkt der Amazon Plug etwas groß und klobig. Auf der Vorderseite befindet sich eine kleine, nicht aufdringliche LED welche den aktuellen Schaltzustand anzeigt. Ist die Steckdose eingeschaltet leuchtet die LED blau, ist der Stecker ausgeschaltet ist auch die LED aus. Auf der linken Seite befindet sich ein Schalter mit einem sehr angenehmen Druckpunkt mit welchem man den Smart Plug auch manuell schalten kann. Das Gehäuse ist erstklassig verarbeitet jedoch sind die Kanten etwas „scharf“ was sich unangenehm anfühlt wenn man den Stecker in die Hand nimmt. Als letztes sind auf der Rückseite des Geräts der für die Installation benötige QR-Code sowie die obligatorischen Daten und Prüfsiegel aufgedruckt.

Technische Daten:

Modell Smart AC Plug HD34BX
Eingangsspannung Eingangsspannung: 230 V ~, 50 Hz
Maximallast 10A max / 2300 Watt
Wifi 2,4GHz 802.11 b/g/n (kein Support für 5 GHz)
Maße (BxHxT) 101,1x56x44mm (eingesteckt nur sichtbarer Teil)

101,1x56x79,4mm (inkl. Steckerpins)

Gewicht 157g
OS Support IOS sowie Android
Sprachsteuerung Alexa only
Alexa Smart Plug
Einrichtung erfolgt per Alexa App

Die Einrichtung des smarten Zwischensteckers von Amazon ist ähnlich einfach wie bei Modellen der Konkurrenz. Sollte man bereits die Alexa App auf einem Smartphone oder Tablett installiert haben wird keine weitere App benötigt. Dies ist, ohne Spoilern zu wollen, einer der wenigen Vorteile des Amazon Smart Plugs. Im Smarthome-Menü der Alexa-App lässt sich der Zwischenstecker in wenigen Schritten hinzufügen. Hierzu wird man von einem Assistenten durch den Einrichtungsprozess geleitet. Während der Einrichtung wird, ähnlich wie bei Apples Homekit, ein QR-Code gescannt. Daher sollte man sich den Installationsleitfaden aus der Packung bereitlegen da der benötigte QR-Code dort auf der Rückseite aufgeklebt ist. Hat man diesen nicht zur Hand muss man die Steckdose rausziehen und den QR-Code auf der Rückseite einscannen. Damit dauert die Einrichtung etwas länger da sich der Smart Plug zuerst neu initialisieren muss.

Alexa Smart Plug Setup
Kein Skill für Sprachsteuerung notwendig

Mit Abschluss des Assistenten ist die smarte Steckdose direkt einsatzbereit und kann sowohl per Alexa-App, Echo-Sprachassistent sowie manuell geschaltet werden. Ein zusätzlicher Skill wie bei Steckdosen von Fremdherstellern wird nicht benötigt. Hier liegt meiner Meinung nach auch der größte Vorteil der Amazon Smart Plug. Die Schaltvorgänge finden ausschließlich über den Amazon-Server statt. Bei Drittanbietern ist dafür immer noch ein weiterer Server (Skill) mit im Spiel. Sollte dieser zusätzliche Server nun eine Störung haben oder ganz offline genommen werden macht das aus den meisten Steckdosen einen Klotz Elektroschrott sofern diese dann nicht über eine Lokale Funktion verfügen. Während des Test per Alexa-Sprachassistent konnte ich keine Unterschiede bei den Schaltgeschwindigkeiten zu meinen anderen Testgeräte feststellen, die Bedienung per App verlief jedoch bei den günstigen China-Steckern etwas angenehmer da die schlankeren Apps einfach schneller starten. Bei den eigentlichen Schaltvorgängen gab es dann aber kaum Unterschiede.

Konkurrenzmodelle sind energiesparender

Bei der Stromverbrauchsmessung, für die ein ELV Energy Master 2 zum Einsatz kam, musste ich zweimal hinschauen da die Werte für eine WLAN-Steckdose recht hoch sind. Der Standbyverbrauch wurde mit 0,8W gemessen, eingeschaltet ergab die Messung 1,3W. Der Vergleich mit anderen WLAN-Steckdosen zeigt, dass es heutzutage sehr wohl möglich ist energiesparender zu arbeiten.

Der Amazon Smart Plug bietet (derzeit) keine Extras

Neben der ein- und ausschalten bietet der Smart Plug derzeit noch keine weitere Funktion. Eine Energiemessfunktion sowie zusätzliche USB-Ports zum Anschluss von weiteren Geräten, wie es mittlerweile bei den günstigen China-Modellen gängig ist, sind nicht vorhanden. Die maximale Schaltlast von 10A ist für die meisten Anwendungsfälle ausreichen, jedoch gibt es mittlerweile auch schon Modelle welche bis zu 16A belastet werden können. Als Amazon-Produkt war im Vorfeld schon klar, dass die Sprachassistenten von Google und Apple nicht unterstützt werden. Auch dies können die meisten günstigen Anbieter besser, denn je nach Modell werden alle drei Sprachassistenten unterstützt. Persönlich finde ich derzeit das Preis-Leistungs-Verhältnis des Amazon Smart Plug im Vergleich zu den No-Name-Produkten nicht angemessen. Hier sollte Amazon dringend nachbessern oder ein Killerfeature nachliefern.

Pro:

  • Direkte Serververbindung zu Amazon

Contra:

  • Groß und schwer
  • Nur mit Amazons Sprachassistent kompatibel
  • Stromverbrauch
  • Preis
  • Kindersicherung fehlt

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Jens

Ich bin Jens und seit Kindheitstagen von Technik begeistert. Ich befasse mich hier im Blog mit Smarthome-Technik aller Art und versuche dabei vor allem dem Normalanwender die Lust aufs vernetzte Zuhause zu vermitteln.

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