Reolink Argus – Die komplett Drahtlose WLAN-Kamera im Test

Smart Home Kameras erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Der Blick in die eigenen vier Wände von überall her reißt keine großen Löcher mehr in den Geldbeutel und dank Smartphone & Co. ist die Handhabung sogar für Technik-Laien ein Kinderspiel. Eine der größten Hürden bisher waren die technischen Voraussetzungen welche, gerade im Außenbereich, für die Installation einer solchen Kamera geschaffen werden mussten. Hier kommt nun der Hersteller Reolink mit seiner komplett kabellosen und wassergeschützen Argus ins Spiel. Die Kamera wurde Anfang des Jahres über die Crowdfunding-Platform Indiegogo finanziert und hat das Ziel mit knapp über 1.000.000 USD zu 4000% überfinanziert. Dies zeigt deutlich das die User hier einen Bedarf haben. Mittlerweile ist die Kamera auch im normalen Handel z.B. bei Amazon oder dem offiziellen Reolink-Shop erhältlich.

Genau wie der Platzhirsch Arlo von Netgear benötigt die Argus weder ein Datenkabel noch ein Stromkabel und ist somit komplett flexibel platzierbar. Als Voraussetzung muss lediglich ein WLAN Funknetz in Reichweite sein. Die Stromversorgung erfolgt über 4 CR123A Batterien welche im Lieferumfang enthalten sind. Es müssen also weder Netzwerkkabel verlegt noch Steckdosen in Reichweite der Kamera  vorhanden sein.

     

 

 

Lieferumfang

Der Lieferumfang ist recht großzügig gestaltet und beinhaltet neben der Kamera und den zum Betrieb benötigten 4xCR123 Batterien noch je eine Outdoor- sowie Indoorhalterung, Befestigungsmaterial, Bohrschablonen und eine Bedienungsanleitung sowie Werkzeug. Die Indoorhalterung dient als Standfuß kann aber auch zur Wand- oder Deckenmontage verwendet werden. Das gut durchdachte Magnetsystem sorgt hier für perfekten Halt. Wer die Kamera gerne an unterschiedlichen Plätzen nutzen möchte kann die Wandhalterung als Zubehör im 3er Pack beziehen und an den gewünschten Stellen installieren. Somit kann die Kamera bei Bedarf schnell den Standort wechseln

Technik

Die Kamera macht nach dem Auspacken einen sehr wertigen Eindruck. Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff, ist jedoch Wasserfest und somit für den Betrieb im Außenbereich, dank IP65-Zertifizierung, geeignet.

Im Vergleich zum Wettbewerber Netgear Arlo benötigt die Argus keine Basisstation. Dies bedeutet jedoch auch gleichzeitig dass kein Netzwerkvideorekorder oder Systeme wie Synology Surveilance Station genutzt werden können. Es ist nur eine reine App basierende Nutzung möglich. Die Argus arbeitet mit Full HD und liefert Bildmaterial in einer Auflösung von 1080p welches bei Bedarf auf einer MicroSD-Karte (nicht im Lieferumfang enthalten) gespeichert wird. Ein Cloud Service ist derzeit noch nicht Verfügbar jedoch lt. dem Hersteller in Planung. Aus diesem Grund sollte die Kamera auch so angebracht werden dass bei einem eventuellen Einbruch nicht die Kamera samt SD-Karte entwendet wird. Zu beachten hierbei ist, daß es aktuell nur möglich ist Aufnahmen in Länge von 6 Sekunden zu speichern sofern in dieser Zeit der Bewegungsmelder nicht wieder aktiviert wird. Dies wird problematisch wenn sich der Aufgenommene dann dort zu schaffen mach wo der Bewegungsmelder nicht mehr aktiviert wird. Der Blickwinkel ist mit 130° recht groß da die Argus statisch angebracht wird und über keine Schwenk- und Neigefunktion verfügt. Dies ist dem Frieden mit dem Nachbarn sicherlich zuträglich. Bei Dunkelheit können dank Infrarotsensoren Aufnahmen über einer Reichweite von bis zu 10 Metern gefertigt werden. Ein PIR-Sensor ermöglicht die Bewegungserkennung im Winkel von 120° mit einem Abstand, je nach Einstellung, von 2 bis 9 Metern und kann flexibel per Zeitplan geregelt werden. Somit ist es möglich die Bewegungserkennung nur zu bestimmten Zeitpunkten zu aktivieren und hierdurch wertvolle Batterielaufzeit zu sparen. Über erkannte Bewegungen kann man sich auf Wunsch per Push-Nachricht oder Email benachrichtigen lassen. Zusätzlich lässt sich noch ein Alarmsignal auslösen was jedoch keinen Einbrecher wirklich in die Flucht schlagen dürfte. Mithilfe des eingebauten Mikrofons und des Lautsprechers ist eine Kommunikation in beide Richtungen möglich wobei sich der angesprochene relativ nahe an der Kamera befinden muss.

 

Einrichtung

Die Einrichtung der Kamera ist Kinderleicht. Nach dem Einlegen der vier Batterien startet das Gerät und wartet auf die weitere Konfiguration. Um diese durchzuführen wird die Reolink App benötigt welche die Basiseinrichtung in wenigen Schritten durchführt. Nachdem die Verbindung erfolgreich hergestellt wurde können nun die Feineinstellungen je nach Wunsch vorgenommen werden. Hier zeigt sich der Unterschied zu den billigen China-Kameras denn die App bietet umfangreiche Einstellungen und wird regelmäßig aktualisiert.

Im Gegensatz zu den kabelgebundenen Reolink-Kameras ist die Nutzung der Desktop-Software oder Browser nicht möglich.

Batterielaufzeit

Die Batterielaufzeit wird vom Hersteller mit bis zu 180 Tagen im Standby angegeben. Je nach Nutzungsverhalten kann sich das recht schnell ändern. Die mitgelieferten Batterien von GP können bis zu 840 Minuten bei Tag oder 420 Minuten bei Nacht aufnehmen. Die Nutzung von Livestreaming oder Konfiguration der Kamera verringern die Laufzeit zusätzlich. Um die Kosten gering zu halten können statt der normalen Batterien auch wiederaufladbare Akkus genutzt werden welche aber nicht an die Leistung der normalen Batterien herankommen. Da die Batterien je nach Nutzung mehr oder weniger gewechselt werden müssen sollte die Argus möglichst nicht an einer unzugänglichen Stelle angebracht werden da dies den Wechsel erschwert.

Zubehör

Auch an Zubehör hat Reolink gedacht. Für die Argus gibt es das bereits oben genannte 3er-Set mit Wandhalterungen, eine Hülle in Giraffenform fürs Kinderzimmer sowie eine zusätzliche Schutzhülle in drei Farben für den Außeneinsatz welche die bereits wetterfeste Kamera zusätzlich schützt und eine weitere Befestigungsmöglichkeiten bietet.

Fazit:

Wer auf der Suche nach einer komplett Kabellosen Kamera ist, welche auch an Stellen ohne Stromversorgung aufgestellt werden kann, liegt mit der Argus komplett richtig. Durch den Batteriebetrieb ist das Gerät nicht für Dauerstreaming ausgelegt sondern eher für gelegentliches schauen oder Aufnahmen durch den Bewegungsmelder. Für die Dauerüberwachung hat Reolink einige stromgebundene Kameras wie die C1 Pro im Angebot welche auch an die Synology Surveilance Station angebunden werden können. Einige Hausaufgaben hat Reolink jedoch noch zu machen. Dazu zählt u.a. das einstellen der Aufnahmelänge und Bereitstellung eines Clouddienstes. Für die hoffentlich kommende Argus 2 wünsche ich mir dann noch eine PIR-Sensor welcher aus weniger empfindlichem Plastik besteht sowie ein einen verbauten Akku.

Wie sich die Argus im Dauerbetrieb schlägt werde ich in den kommenden Wochen und Monaten berichten.

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Jens

Ich bin Jens und seit Kindheitstagen von Technik begeistert. Ich befasse mich hier im Blog mit Smarthome-Technik aller Art und versuche dabei vor allem dem Normalanwender die Lust aufs vernetzte Zuhause zu vermitteln.

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