Reolink C1 Pro im Test: Super HD WLAN Kamera mit Synology Unterstützung
Nachdem ich vor kurzem bereits die komplett Kabellose Argus Kamera von Reolink einem Test unterziehen konnte durfte ich nun einen Blick auf die C1 Pro aus gleichem Hause werfen. Im Gegensatz zur Argus kommt die C1 nicht komplette Kabellos daher sondern benötigt zumindest ein Netzkabel zur dauerhaften Stromversorgung. Auf Wunsch kann die Kamera auch per Netzwerkkabel angeschlossen werden wodurch eine zuverlässigere Datrenübertragung gewährleistet ist. Daraus ergeben sich auch die verschiedenen Anwendungsgebiete der Kameras. Die C1 ist für einen reinen Indoorbetrieb ausgelegt und auch für „Dauerstreaming“ geeignet. Aktuell ist das Gerät bei Amazon für rund 100€ zu haben. Bei Bestellungen über Ebay oder direkt im offiziellen Reolink Shop lassen sich noch einige Euros sparen, man muss sich jedoch in ein wenig Geduld üben da diese Lieferungen direkt aus Asien kommen.
Kamera unterstützt Synology Surveillance Station
Die technischen Daten lesen sich auf den sehr gut und wecken große Erwartungen. Features wie 1440p-Auflösung, Bewegungserkennung, Nachtsicht, Schwenk- und Neigefunktion, sind nur einige Merkmale der Kamera. Dank ONVIF soll sogar eine Unterstützung der Synology Surveillance Station möglich sein. Ob dies wirklich funktioniert wird der weitere Test zeigen.
Bildsensor | 1/3″ CMOS Sensor |
Display-Auflösung | 2560 x 1440 (4,0 Megapixel) |
Objektiv | f=4,0 mm fixiert, F=2,0, mit IRCUT |
Sichtwinkel | Horizontal: 80°, Vertikal: 42° |
Schwenk-/Neigewinkel | Horizontal: 355°, Vertikal: 105° |
IR-Abstand | 12 Meter |
Strom-Eingang | 5,0 V/2 A, <6 W |
Schnittstelle | 1 * 10M/100Mbps RJ45 |
Stromschnittstelle | |
Integrierter Micro SD-Steckplatz | |
Mikrofon und Lautsprecher zum Gegensprechen | |
WLAN | IEEE 802.11a/b/g/n |
2,4 GHz / 5 GHz | |
WPA-PSK/WPA2-PSK | |
Protokoll & Standard | HTTPS, SSL, TCP/IP, UDP, UPNP, RTSP, SMTP, NTP, DHCP, DNS, DDNS, FTP, ONVIF, P2P |
Der Lieferumfang ist großzügig bemessen
Der Lieferumfang ist, wie von Reolink gewohnt, sehr umfangreich. Neben der Kamera sticht besonders das 2 Meter lange Micro USB Anschlusskabel hervor womit man die Verbindung zur nächsten Steckdose gut überbrücken kann. Zusätzlich befindet sich noch das Netzteil, ein Netzwerkkabel, Befestigungsmaterial, Dokumentationen sowie eine Halterung in der Box. Mit dieser Halterung ist es möglich auf Wunsch die Kamera an der Wand oder der Decke zu befestigen und somit das Gerät außerhalb der Reichweite von Langfingern zu plazieren.
Einrichtung mit Fallstricken
Eigentlich ist die Einrichtung der Kamera kinderleicht. Bei der Installation bin ich jedoch auf zwei Stolpersteine gestoßen. Zum einen wird bei der Erstinstallation zwingend eine kabelgebundene Netzwerkverbindung zum Router benötigt und zum anderen konnte die Kamera keine WLAN Netzwerke finden wenn der Router (FritzBox 7490, OS 6.90) einen festen Kanal statt Autokanal aktiviert hatte. Sollte man aufgrund der Gegebenheiten keinen Zugriff auf eine LAN-Verbindung zum Router haben wird sich die Installation nicht ohne weiteres durchführen lassen. Als Notlösung könnte man das Gerät an einen anderen Router anschließen und die WLAN-Verbindung für das entsprechende Netz konfigurieren. Hierbei ist einem der ITler seines Vertrauens sicherlich behilflich.
Sind die Voraussetzungen erfüllt kann die Einrichtung starten. Reolink bietet zwei Möglichkeiten zur Installation. Zum einen kann das Setup über die Desktop-App erfolgen und zum anderen über die Mobile App für Handy und Tablet. Ich habe mich für zweiteres entschieden da mir dies als der einfachere Weg erschien. Die benötigte App kann kostenfrei im Appstore (ios / Android) geladen werden. Sollte man bereits eine Argus oder Keen im Betrieb haben hat man die passende App bereits auf seinem Gerät installiert. Zur Installation verbindet man die Kamera per Kabel mit dem Router mit welchem auch das Handy oder Tablet verbunden ist und versorgt das Gerät anschließend mit Strom. Nach dem starten der App fügt man nun die C1 als neues Gerät hinzu. Hierfür wird einfach der QR-Code auf der Unterseite der Kamera gescannt und anschließend ein Administratorpasswort vergeben. Als erstes empfiehlt es sich anschließend die WLAN-Verbindung zu konfigurieren damit das Netzwerkkabel nicht mehr nötig ist. Somit ist die Reolink schon startklar.
Die App ist sehr übersichtlich gestaltet und bietet umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten die Kamera seinen Bedürfnissen anzupassen. So können z.B. Zeitprofile für Aufnahmen festgelegt werden, die Empfindlichkeit des Bewegungssensors geregelt werden, die Bildqualität angepasst werden oder Benachrichtigungen konfiguriert werden. Nachfolgend einige Screenshots der Einstellungsmöglichkeiten.
Wer auf eine Bedienung über ein Mobilgerät verzichten möchte kann hierfür auch eine von Reolink bereitgestellt Desktop-App oder das eingebaute Webinterface nutzen. In der Desktop App lassen sich zudem noch weitere Einstellungen vornehmen. Es ist dort u.a. möglich Bildbereiche für die Bewegungserkennung festzulegen welche die Aufzeichnung nicht auslösen sollen. Dies bietet sich z.b. für Vogelkäfige oder Katzenklappen an damit die tierischen Mitbewohner keinen Alarm auslösen.
Funktionen in Hülle und Fülle
Der wichtigste Punkt für eine Kamera ist natürlich die Bildqualität. Hier bietet die C1 eine Auflösung von 1440p mit insgesamt 2560 x 1440 Bildpunkten. Dies ist etwas mehr als die meisten auf dem Markt befindlichen Geräte in diesem Preissegment. Die hohe Auflösung aber fordert ihren Tribut. Um die Bilder beim streamen in voller Pracht genießen zu können sollte man jedoch über eine gute WLAN-Verbindung verfügen da man ansonsten mit des öfteren mit einer Hinweismeldung bekanntschaft macht welche einen auffordert die Bildqualität herabzusetzen. Wenn dies der Fall ist sollte man die Kamera ggf. per LAN anbinden sofern sich die Möglichkeit bietet.
Das Bild, sowohl bei Tageslicht als auch im Nachtmodus, ist für eine Überwachungskamera sehr gut. Durch die Schwenk- und Neigefunktion ist es möglich eine fast 360 Grad Rundumsicht zu erlangen. Durch die permanente Stromversorgung kann die Kamera sowohl für eine Daueraufzeichnung genutzt werden als auch für Aufzeichnungen welche nur durch Bewegungen ausgelöst werden. Hierfür kann die Kamera zusätzlich mit einer Micro-SD-Speicherkarte erweitert werden auf welcher die Aufnahmen gespeichert und abgerufen werden können. Über eine spezielle Funktion lassen sich die Aufnahmen über die Apps anschauen oder von der Speicherkarte herunterladen ohne das diese aus der Kamera entnommen werden muss.
Da die Kamera das ONVIF-Protokoll beherrscht ist es möglich diese an ein NVR-System, z.B. die weit verbreitete Synology Sureillance Station, zu Koppeln und somit die Aufzeichnungen auf einem Netzwerkspeicher abzulegen und zu archivieren. Je nach Speicherplatz lassen sich hier Aufzeichnungen über Wochen ablegen. Ist die Kamera für die Bewegungserkennung eingerichtet hat man zusätzlich die Möglichkeit sich per Push-Nachricht oder Email benachrichtigen zu lassen womit man direkt nach dem rechten schauen kann.
Das gesamtpaket Stimmt
Die Reolink C1 bietet viel Kamera fürs Geld und liefert Funktionen welche man teilweise nur von hochpreisigen Geräten kennt. Die Apps wie auch das Webinterface sind übersichtlich gestaltet und bieten jede Menge Einstellungsmöglichkeiten. Für den Privatgebrauch oder als Überwachungskamera fürs Büro ist die C1 meiner Meinung nach ein sehr gutes Gerät. Zum Vergleich konnte ich eine Wansview 1080p Kamera, welche ich seit längerem in Benutzung habe, heranziehen. Beide Geräte liegen im gleichen Preissegment aber bei Funktionsumfang und Bedienbarkeit liegt Reolink weit vorne.
Positiv:
- hohe Bildauflösung
- großer Funktionsumfang
- sehr übersichtliche App
- Surveillance Station Unterstützung
Negativ:
- LAN-Verbindung zum Setup wird benötigt
- Proleme mit FritzBox 7490 wenn die WLAN-Einstellung nicht auf Autokanal steht
- WLAN-Verbindung könnte besser sein
- LAN-Port ohne POE
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